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FMTM // GTG


Freunde des Münchner Trambahnmuseums e.V.
Gesellschaft für Trambahngeschichte


Die Geschichte der Münchner Trambahn

Tabellarischer Lebenslauf mit ausgewählten Daten

23.Juni 1876 Unterzeichnung des Vertrags zwischen der Stadt München und Edouard Otlet (Brüssel) zur Errichtung eines Liniennetzes mit einer Konzessionsdauer von 30 Jahren.
21.Oktober 1876 Eröffnung der ersten (Pferde-) Trambahnlinie Münchens vom Promenadeplatz zur Nymphenburger - Maillingerstraße
25.August 1882 Stadt erzwingt Neugründung der Münchner Trambahn AG (MTAG) mit Konzession bis 1.Juli 1907 und der Verpflichtung, weitere 8 Strecken zu bauen.
9.Juni 1883 Eröffnung der ersten Dampftrambahn Süddeutschlands vom Stiglmaierplatz nach Nymphenburg
1.Juli 1886 August Ungerer eröffnet eine der weltweit ersten elektrischen Bahnen als Zubringerlinie vom Schwabinger Großwirt zum Ungererbad.
23. Juni 1895 Erster offizieller Einsatz von elektrischen Trambahnen auf der Strecke Färbergraben - Isartalbahnhof.
17.Juli 1895 Ersatz der völlig überlasteten Ungererbahn durch eine Pferdebahnlinie zum Nordfriedhof.
ab 1898 Auslieferung von 250 Fahrzeugen des Typs A mit Maximum-Drehgestellen.
9.Februar 1900 Inbetriebnahme des Schleppbetriebs mit Akkumulator-Lokomotiven zwischen Schillerdenkmal und Odeonsplatz, um Oberleitungen in diesem Bereich zu vermeiden.
15.Juli 1900 Einstellung der Dampftrambahn; Ersatz durch elektrisch betriebene "Weiße Linie" Nymphenburg - Ostbahnhof
1.November 1900 Abschied von der Pferdetrambahn: Umstellung der letzten Linie Feilitzschstraße - Nordfriedhof auf elektrischen Betrieb.
ab Sommer 1905 Postbetrieb mit drei umgebauten Schuckertwagen zur Beförderung von Brief- und Paketpost zwischen den angeschlossenen Postämtern.
15.März 1906 Abschluß der Oberleitungsarbeiten am Odeonsplatz. Einstellung des Schleppbetriebs mit Akkumulator-Lokomotiven.
12.Oktober 1906 Umstellung von Linienfarben auf "arabische" Liniennummern mit Neugliederung des Liniennetzes (Stammlinien / Verstärkungslinien).
1.Juli 1907 Gemeinde übernimmt Münchner Trambahn AG als "Städtische Straßenbahnen".
ab 1908 Beschaffung von 50 Motorwagen des Typs B.
16.Dezember 1908 Eröffnung der ersten "Fernstrecke" Landsberger Straße - Pasing
12.August 1910 Einweihung der Isartal-Außenlinie nach Grünwald
ab 1910 Auslieferung von 100 Fahrzeugen des Typs C.
4.August 1914 Eingeschränkter Kriegsfahrplan infolge des Beginns des ersten Weltkriegs
September 1915 Die ersten Schaffnerinnen werden eingestellt.
ab 1916 Verwundeten- und Gütertransportzüge zur Treibstoffersparnis teilweise über behelfsmässige Zubringergleise.
November 1918 Fuhrpark wegen Materialmangel schwer beeinträchtigt: von 424 Triebwagen sind nur 188 einsatzfähig.
23.März 1920 Inbetriebnahme der Strecke Harras - Ganghoferstraße - Donnersbergerbrücke - Rotkreuzplatz (Linie 22).
27.November 1923 In der Endphase der Inflation beträgt der Preis für eine Fahrt innerhalb von zwei Teilstrecken 200.000.000.000 (= 200 Milliarden) Mark.
ab Mai 1925 Auslieferung von 100 Fahrzeugen des Typs E.
21.Oktober 1926 Jubiläumsfeier 50 Jahre Münchner Straßenbahn.
Bilanz: 105 km Strecke mit 25 Linien
[Plakat 50-Jahrfeier] (~ 30 kB)
Plakat vor Betriebshof
13.Februar 1928 Beginn des Wanderbüchereibetriebs mit dem umgebauten D 1.6-Triebwagen Nr.495.
ab 1929 Auslieferung von 41 Triebwagen des sehr beliebten Typs F.
23.November 1930 Die Strecke nach Moosach wird eröffnet.
1.April 1934 Einweihung des seit Sommer 1931 im Bau befindlichen Straßenbahnbetriebshofes 3 an der Westendstraße.
5.November 1934 Ersatz der umgeleiteten Linien 6 und 16 innerhalb der Altstadt durch Autobuslinie A6.
4.November 1935 Neugliederung des Münchner Trambahnnetzes; starrer Fahrplan und Ersatz von Zubringern durch Stamm- und Einsatzlinien.
1936 Gigantomanische Umbaupläne der braunen Machthaber sehen Umstellung auf U-Bahn/Omnibusbetrieb vor.
22.Mai 1938 Beginn der Bauarbeiten in der Lindwurmstraße für die geplante Nord-Süd-S-Bahn.
26.August 1939 Abschaffung der Autobuslinien A6 und A22 wegen Masseneinziehungen im Vorfeld des 2.Weltkriegs. Die Trambahn verkehrt wieder auf ihrer alten Strecke.
ab 30.August 1939 Betriebseinschränkungen und Verdunklungsfahrpläne.
ab 1.Oktober 1939 Einstellung von Schaffnerinnen.
6.Oktober 1940 Erster schwerer Bombenschaden in der Altstadt.
2. Dezember 1940 Sperrung der Landsberger Straße für geplante Verlegung des Hauptbahnhofs. Abbau der Trambahngleise in diesem Bereich.
3.Oktober 1943 Die Hauptwerkstätte wird nach einem Bombenangriff fast vollständig vernichtet. Deshalb fertigt das RAW Neuaubing bis 1944 eine Reihe von Kriegsumbauten Typ G und K aus zerstörten Wagen des Typs E.
ab Juli 1944 Betrieb in der Innenstadt kaum mehr durchführbar. Hilfs- und Notbahnen werden errichtet. Güterverkehrsdienste werden mit Notgleisanschlüssen durchgeführt.
1944 Lieferung der ersten Kriegsstraßenbahnwagen vom Typ J. Ihr Einsatz erfolgt erst ab April 45.
30.April 1945 Bilanz bei Einmarsch der amerikanischen Truppen: 168 einsatzfähige Triebwagen (von 444), 230 Beiwagen (von 516) und 20 Linien auf einem auf ein Drittel reduzierten Netz.
25.Januar 1947 Betrieb wird wegen Materialmangels zeitweise stillgelegt.
13.März 1950 Jungfernfahrt des ersten Großraumzuges vom Typ M.
21.Oktober 1951 Jubiläumsfeier 75 Jahre Münchner Trambahn
7.Januar 1955 Auf der Linie 5 verkehrt der letzte Triebwagen mit Stangenstromabnehmer.
19.Oktober 1958 Eröffnung der Strecke zum Gondrellplatz.
22.Juni 1959 Letzte Fahrt der Münchner Poststraßenbahn. Einige Fahrzeuge wurden danach zu Arbeitswagen (z.B. Fahrdrahtkontrollwagen, Turmtriebwagen) umgebaut.
7.Juni 1960 Erste Umstellung einer Straßenbahnlinie auf Omnibusbetrieb (Linie 5).
12.November 1961 Einstellung der Linie 37 Nordbad-Ostfriedhof.
16.Juni 1962 Eröffnung der bereits im Stile einer Untergrundstraßenbahn (UStrab) gebauten Strecke nach Freimann-Nord.
8.November 1963 Eröffnung der Strecke vom Scheidplatz zum Harthof (UStrab).
Januar 1964 Entschluß zum Aufbau eines gesonderten U-Bahn-Systems an Stelle einer Untergrundstraßenbahn.
31.Oktober 1964 Einweihung der Neubaustrecke vom Ratzingerplatz nach Fürstenried-West (UStrab). In dieser Zeit erreicht das Münchner Trambahnnetz seine größte Ausdehnung mit ca. 135 km.
30.Januar 1965 Erste Streckensperrung im Zuge des U-Bahn-Baus in der Ungererstraße.
1.Juli 1965 Stillegung der Strecke nach Freimann. Ersatz durch Gelenkbusse.
bis Dezember 1965 Auslieferung der letzten von insgesamt 286 dreiachsigen Großraumtriebwagen vom Typ M.
9.April 1967 Stillegung der ältesten elektrifizierten Strecke zum Isartalbahnhof.
21.April 1968 Einstellung der Altstadtdurchfahrt Karlstor - Marienplatz - Isartor im Zuge des S-Bahn-Baus.
bis 1969 Auslieferung der letzten von insgesamt 44 Gelenktriebwagen vom Typ P.
1.März 1970 Abbau der Strecke über die Donnersbergerbrücke (Linie 22) zur Realisierung des Mittleren Rings.
5.April 1970 Feierliche Außerbetriebnahme des Wanderbüchereitriebwagens Nr.24. Seitdem reiner Omnibusbetrieb.
19.Oktober 1971 Stillegung der Strecke durch die Ludwigs-/Leopoldstraße (Siegestor) nach Inbetriebnahme der ersten Münchner U-Bahnstrecke.
28.Mai 1972 Der erste Verbundfahrplan (MVV) tritt in Kraft.
30.Mai 1975 Verabschiedung des letzten Münchner Trambahnschaffners auf der Linie 29.
23.November 1975 Stillegung der "vielbesungenen" Linie 8. Danach Abbau der Strecke vom Sendlinger Tor durch die Lindwurmstraße. Die U-Bahn fährt jetzt zum Harras.
19.-23.Oktober 1976 Jubiläumsfeier 100 Jahre Münchner Trambahn
19.November 1980 Die U8-Eröffnung führt zur Aufgabe der Strecke vom Ostbahnhof nach Neuperlach (Linie 24) und der Strecke in der Augusten- / Tengstraße (Linie 7)
29.Mai 1983 Stillegung der Strecken Arnulfstraße - Goetheplatz - Silberhornstraße (Linie 17) und Hanauerstraße - Rotkreuzplatz - Nymphenburgstraße (Linie 4) im Zuge der U-Bahneröffnung U1 Rotkreuzplatz. Außerdem wird der Abschnitt Harras - Lorettoplatz stillgelegt.
11.März 1984 Im Zuge der Eröffnung der U5 wird der Linienbetrieb über die Theresienhöhe eingestellt.
15.September 1984 Der Abschnitt Harras - Lorettoplatz wird wieder durch die Linie 26 befahren.
9.Juli 1986 Einstimmige Grundsatzentscheidung des Stadtrats für den Erhalt der Trambahn.
1.Juni 1991 Letzter Betriebstag der Strecke Fürstenried West - Harras (UStrab) wegen der Eröffnung der U3-Süd.
3.Juni 1991 Erster Fahrgastbetrieb mit den neuen Straßenbahn-Gelenkwagen in Niederflurbauweise vom Typ R (3 Prototypen).
29.Mai 1993 Stillegung der Strecke Lorettoplatz - Harras - Messegelände - Westendstraße im Zuge der U6-Verlängerung nach Großhadern. Damit ist der Südwesten Münchens "trambahnfrei".
20.November 1993 Stillegung der Strecken Scheidplatz - Hasenbergl / Harthof (UStrab) im Zuge der U2-Verlängerung Scheidplatz - Dülferstraße. Das verbliebene Restnetz umfaßt nur noch ca. 60 km.
Mai 1994 Inbetriebnahme der ersten Beschleunigungsmaßnahme auf der Linie 20.
1.Juli 1995 Feier 100 Jahre Elektrische Trambahn in München
1.Juni 1996 Wiedereinführung der Linie 17 (Amalienburgstraße - Effnerplatz) mit erneuertem Teilstück Romanplatz - Arnulfstraße - Hauptbahnhof Nord
Juni 1997 Auslieferung des letzten von 70 Serienwagen (Typ R2.2).
8.November 1997 Eröffnung der wiederhergestellten Osttangente Max Weber Platz - Ostfriedhof (Linie 15/25).
13.September 1999 Inbetriebnahme der Linie 16 zwischen Romanplatz und Sendlinger Tor als Verstärkung für die erfolgreiche Linie 17. Neue Wendeschleife am Stachus.
13.Dezember 1999 Der erste von 20 neuen vierteiligen Straßenbahn-Gelenkwagen in Niederflurbauweise vom Typ R 3.3 wird der Presse vorgestellt.

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Markus Trommer, 29.1.2000