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FMTM // GTG


Freunde des Münchner Trambahnmuseums e.V.
Gesellschaft für Trambahngeschichte


Die Werkstattgruppe

Seit 1991 arbeitet eine Arbeitsgruppe des Vereins im Betriebshof 3. Nach dessen Schließung im Jahr 1993 erweiterte sich das Tätigkeitsfeld für unsere aktiven ehrenamtlichen Mitarbeiter gewaltig. So werden seitdem alle historischen Trambahnwagen von uns betreut und der Betriebshof 3 instand gehalten. Nachfolgend sind die verschiedenen Aktivitäten der Werkstattgruppe aufgeführt.

Restaurierung

Ungefähr 50 Jahre Einsatz im täglichen Betrieb haben an den erhaltenen historischen Münchner Trambahnwagen ihre deutlichen Spuren hinterlassen. Für einen Einsatz als Museumswagen auf dem Münchner Gleisnetz bedürfen sie einer grundlegenden Restaurierung. Dabei wird der betreffende Wagen komplett zerlegt und nach der Aufarbeitung bzw. dem Austausch der Einzelteile wieder neu aufgebaut. Da der gesamte Arbeitsvorgang sehr komplex und aufwendig ist und nötige Ersatzteile oftmals nicht sofort verfügbar sind, verwundert es nicht, daß sich eine Restauration über Jahre erstrecken kann. Dabei investieren die Mitglieder der Werkstattgruppe unzählige Stunden ihrer Freizeit.

[Restauration] (~47 kB) Walter Schmidbauer führt Reparaturarbeiten am Holzaufbau von f-Beiwagen 1351 durch.

[Restauration] (~38 kB) Axel Ewerling bessert Lackschäden am Fahrzeugrahmen von f-Beiwagen 1351 aus.

Hauptuntersuchung

Gebunden an die Bau- und Betriebsordnung für Straßenbahnen muß jeder in Betrieb stehende Trambahnwagen alle acht Jahre eine sogenannte Hauptuntersuchung erhalten. Sie fordert an erster Stelle eine Überholung aller sicherheitsrelevanten Bauteile bzw. deren Erneuerung. Sämtliche Korrosionsschäden werden beseitigt und alle durch eine Checkliste festgestellten Defekte repariert. Am Abschluß der Arbeiten steht dann die Abnahme des Fahrzeuges, die durch das Prüffeld der Verkehrsbetriebe vorgenommen wird. Im folgenden ist die Hauptuntersuchung des M4-Zuges 2412-3407 dokumentiert, die vom Februar 1996 bis zum März 1997 andauerte und mit über 1800 ehrenamtlichen Arbeitsstunden bewerkstelligt wurde.

[Hauptuntersuchung 1] (~43 kB) Andreas Herl beim Einbau überholter Druckluftventile in den M4-Triebwagen 2412.

[Haupuntersuchung 2] (~36 kB) Anton Festl schweißt am Dach von m4-Beiwagen 3407 im Bereich der Regenrinne Reparaturbleche ein.

(H) Bericht über die Hauptuntersuchung des M4-Zuges 2412-3407

Wartung

Analog dem Wartungsprogramm der Verkehrsbetriebe für ihre Trambahnzüge führt auch unsere Werkstattgruppe an den betriebsfähigen Museumswagen alle vier Monate eine Wartung durch. Diese dient hauptsächlich der Vermeidung von möglichen Störungen während deren Einsatz. Dabei werden alle elektrischen und mechanischen Verschleißteile wie Fahrschalterkontakte, Motorkohlebürsten und Bremsbeläge kontrolliert. An den dafür vorgesehenen Stellen werden die Fahrzeuge geschmiert und die Betriebsmittel wie z.B. Zentralschmieröl und Getriebefett nachgefüllt. Anschließend werden die Wagen auf Funktion geprüft, wobei ein besonderes Augenmerk auf die Sicherheitseinrichtungen der Türen und die Notbremssysteme gerichtet wird. Unabhängig davon werden alle Fahrzeuge regelmäßig gereinigt.

[Reinigung] (~49 kB) Klaus Werner bei der Reinigung des Fahrgastraumes von G-Triebwagen 670.

[Wartung M4] (~57 kB) Während Robert Friedberger den Anpreßdruck des Stromabnehmers kontrolliert, überprüft Thomas Mehlstäubler die Abnützung der Kohlebürsten des Kompressormotors.

[Wartung] (~40 kB) Robert Martin schmiert das Deichselgelenk des dreiachsigen Fahrgestells von M4-Triebwagen 2412 ab.

Fahrzeugtechnik

In diesem Bereich sind Tätigkeiten zusammengefaßt, die den Ein- oder Umbau einzelner Fahrzeugkomponenten betreffen. Zu nennen sind Anpassungsmaßnahmen an die heutige Technik wie z.B. die Ausstattung mit der neuen induktiven Weichensteuerung. Den Schwerpunkt bildet der Wiedereinbau der elektrohydraulischen Fahr- und Bremssteuerung "Geamatic", die zur Bildung der für die Linie 8 typischen M-Dreiwagenzüge notwendig war. Neben dem aufwendigen Einbau ist zusätzlich die Entwicklung und Herstellung von entsprechenden Prüfgeräten erforderlich, um eine sichere Funktion der damals revolutionären Elektronik zu gewährleisten.

[Technik(el.)] (~48 kB) Thomas Mehlstäubler schließt im M5-Triebwagen 2616 nach dem Einziehen neuer Kabel für die Geamatic die Leitungen an einer Klemmleiste an.

[Technik(mech.)] (~49 kB) Thomas Licht und Robert Martin bauen die hydraulischen Komponenten der Geamatic in den M5-Triebwagen 2668 ein.

[Prüfung] (~48 kB) Markus Trommer prüft die elektrische Installation von M5-Triebwagen 2668 für die Geamatic mit Hilfe eines von ihm eigens für diesen Zweck konstruierten Prüfgerätes.

Ersatzteilhaltung

Um alle genannten Arbeiten relativ zügig durchführen zu können und die historischen Trambahnwagen auch in Zukunft betriebsfähig zu halten, ist der Aufbau eines geeigneten Ersatzteillagers notwendig. Von Verschleißteilen wie Schrauben oder Glühlampen bis zu Fahrschaltern oder Drehgestellen enthält es die verschiedensten Gegenstände. Eine Vielzahl davon stammt aus aufgelösten Beständen der Verkehrsbetriebe, die mit Hilfe eines LKW's in den Betriebshof 3 transportiert und hier auch entsprechend gelagert werden.

[Hochregal] (~49 kB) Robert Friedberger lagert mit Hilfe des Gabelstaplers Achslagerkisten mit dazugehörigen Federpaketen in unser Hochregallager.

[Magazin] (~50 kB) Robert Martin, Andreas Herl und Thomas Mehlstäubler sortieren aus dem Hauptlager der Verkehrsbetriebe übernommene Ersatzteile in das Magazin ein.

Instandhaltung Betriebshof

Neben der Arbeit an den Museumsfahrzeugen war die Instandhaltung des 1934 gebauten und noch bis zum Umzug als Heimat für historische Trambahnen und Omnibusse genutzten Betriebshof 3 ein weiterer Teil unserer Tätigkeiten. So waren bis zum Jahr 2000 u.a. Abdichtungsarbeiten am Dach, Reparaturen an der Hallenbeleuchtung, Reinigungs- und Entsorgungsmaßnahmen sowie Wartungsarbeiten an Gleisanlagen unerläßliche und ständig wiederkehrende Aufgaben.

[Dacharbeit] (~43 kB) Robert Martin dichtet mit Spachtelmasse wasserdurchlässige Stellen am Hallendach ab.

Umzug der Exponate und Archivbestände

Einen Schwerpunkt der derzeitigen Aktivitäten stellt derzeit natürlich der Umzug der Exponate, Ersatzteile, Sammlungen und Archive an den neuen Standort in der Ständlerstraße dar. Diese Arbeiten umfassen das gesamte Spektrum von der Demontage über die fachgerechte Verpackung und Transport bis hin zur geordneten Einlagerung der Objekte in die musealen Lagerbereiche der Hauptwerkstätte. Am neuen Standort sind zuvor geeignete Lager und Hinterstellmöglichkeiten zu schaffen.

Bei Fragen oder Interesse stehen wir von der Werkstattgruppe gerne zur Verfügung.


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Markus Trommer, 31.10.2005